Die mächtigsten Marken der Welt: Tech-Giganten vorne, Zara und H&M schmieren ab

Ein internationales Ranking

 

Interbrand's Best Global Brands 2020
Alle 100: Die wertvollsten Marken der Welt.
 

Apple bleibt das Maß aller Dinge. Mit Abstand. Auf den Plätzen folgen die üblichen Verdächtigen der digitalen Elite. Die aktuelle Top 100 der wertvollsten Marken der Welt zeigt aber auch, wer im Corona-Jahr 2020 am meisten profitiert hat.

 

Apple bleibt vor allem wegen seines iPhones unangefochtene Nummer Eins im globalen Marken-Ranking der Beratung Interbrand. Demnach hat Apple seinen Markenwert innerhalb der vergangenen zwölf Monate um 38 Prozent auf knapp 323 Milliarden Dollar gesteigert. Danach kommt mit weitem Abstand und 201 Milliarden Dollar Markenwert Versandhandelsgigant Amazon. Auf Platz drei folgt Microsoft (166 Mrd.), dahinter Google (165 Mrd.) und Samsung (65 Mrd.).

 

Damit belegen fünf Firmen aus der Digital-Technologie die ersten fünf Plätze. Auf den hinteren Rängen komplettieren die Helden des vergangenen Jahrhunderts die Top Ten: Coca-Cola, Toyota, Mercedes, McDonald‘s und Disney. Diese Wachablösung hat sich in den vergangenen Jahren gefestigt: Die Old Economy rutscht ab und verliert den Anschluss an die Spitzenplätze. Aber es gibt auch neue Entwicklungen.

 

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Top-Ten: Digitale Technologie hat die Old Economy auf die Plätze verwiesen.

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Digitales Abonnenten-Modell als Erfolgsgarant

 

„Die Krise hat das Kaufverhalten der Menschen verändert, das spiegelt sich ganz eindeutig in den Top 100 wider“, so Simon Thun, der CEO von Interbrand: „Zwei Drittel der Topmarken, die zweistellig gewachsen sind, verfügen über ein eigenes Abonnentenmodell.“

 

o profitiert nicht nur Apple von seinen Abo-Services wie Apple Music und dem Spieledienst Arcade. Der weltweite Covid-Lockdown machte auch Online-Dienste mit Abo-Angeboten wie Amazon, Spotify und Netflix zu den größten Gewinnern im Ranking. Auch die Neuzugänge des Jahres 2020 zählen zu den digitalen Diensten: Instagram (Nr. 19), YouTube (Nr. 30) und der Video-Konferenz-Dienst Zoom (Nr. 100). Zu den Wiedereinsteigern gehören Tesla (Nr. 40) und – nicht ganz so digital: Johnny Walker (Nr. 98).

 

Amazon konnte mit 60 Prozent die größte Wertsteigerung verzeichnen. Aber auch Spotify (52 Prozent) und Netflix (41 Prozent) häufen im Vergleich zum Vorjahr ordentlich an Wert an, während der neue Mitstreiter Instagram von Null auf 19 den größten Sprung nach oben machte.

 

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Digital boomt: Die größten Zuwächse verbucht die Internet-Economy.

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Modemarken und Luxusfirmen schmieren im Krisenjahr ab

 

Klarer Trend im Corona-Jahr: Der Tech-Sektor wächst am schnellsten, während der Einzelhandel von der weltweiten Pandemie hart getroffen wurde.

 

In der Rangliste der Best Global Brands rutschten die Markenwerte von Zara (Nr. 35) und H&M (Nr. 37) durch weltweite Ladenschließungen um 13 bzw. 14 Prozent ab. Beide ließen dieses Jahr Federn und fielen in der Rangliste um mindestens sechs Plätze zurück. Auch Luxusmarken haben nach zwei Jahren als wachstumsstärkster Sektor in Folge im Jahr 2020 einen Rückschlag erlitten: Der Wert aller Nobel-Marken bis auf eine (Hermes Nr. 28) fiel zwischen ein und neun Prozent.

 

Logistik-Unternehmen profitieren vom „Covid-Effekt“

 

Andere Marken und Industrien konnten hingegen vom „Covid-Effekt“ profitieren, insbesondere Unternehmen im Logistikbereich, mit einem durchschnittlichen Wachstum von fünf Prozent. Die Markenwerte von UPS (Nr. 24), FedEx (Nr. 75) und DHL (Nr. 81) stiegen an, da der Logistiksektor während des Lockdowns von zentraler Bedeutung war. Die elektronischen und kontaktlosen Bezahldienste PayPal (Nr. 60), Visa (Nr. 45) und Mastercard (Nr. 57) konnten ebenfalls Plätze in der Rangliste gutmachen, jeweils zwölf, zehn und fünf Plätze.

 

Zeitenwende zementiert: Technologie-Firmen dominieren

 

Der Gesamtwert der Rangliste hat sich auf 2336 Milliarden US-Dollar erhöht (plus neun Prozent im Vergleich zu 2019). Dabei treiben vor allem die Technik-Giganten das Wachstum an. Im Durchschnitt wuchsen alle Marken um 14 Prozent. Bei den Technologie- und Plattformmarken betrug das durchschnittliche Wachstum hingegen 20 Prozent.

 

Die Tech-Marken machen jetzt 48 Prozent des Gesamtwerts der Rangliste aus, gegenüber nur 17 Prozent im Jahr 2010. Die Top-3-Marken (alle im Technologiebereich) stemmen allein 30 Prozent des Wertes des gesamten Rankings, im Jahr 2010 waren es nur 16 Prozent.

 

Für das Ranking „Best Global Brands“ verwendet Interbrand Finanzkennzahlen wie Umsätze und Marktanteile. Aber auch die Stärke einer Marke fließt in die Bewertung ein, Produktpreise und -eigenschaften.

 

gelesen auf: XING News Konsumgüter & Handel vom 21.10.2020