Der Anteil an Bargeldzahlungen im deutschen Handel hat sich durch die Corona-Pandemie verändert. Besonders die junge Zielgruppe hat sich anderen Zahlverfahren zugewendet, ergab eine Befragung von ibi research zusammen mit dem Digital Commerce Research Network (DCRN) unter mehr als 1000 Konsumentinnen und Konsumenten.

Kontaktlos bezahlen: In der Pademie machen davon mehr Kunden Gebrauch.

Mehr als die Hälfte der Befragten hat vor der Corona-Pandemie am liebsten mit Bargeld bezahlt. Dieser Anteil ist in den vergangenen Monaten stark gesunken: Nur noch 34% haben ihre Einkäufe bar gezahlt, heißt es in der Studie „Konsum- und Bezahlverhalten im Wandel – Auswirkungen der Corona-Pandemie“, die ibi research aus den Befragungsergebnissen zusammengestellt hat. Für die Zeit nach Ende der Pandemie planen lediglich 39% wieder hauptsächlich Bargeld zu verwenden. Besonders die jungen Kundinnen und Kunden haben sich umorientiert und nutzen jetzt andere Möglichkeiten.

Ausschlaggebend für die Veränderungen während der Pandemie sind nicht zuletzt die stärkeren Hygienemaßnahmen. Darauf wurden die Kundinnen und Kunden im stationären Handel verstärkt hingewiesen und wechselten ihre Bezahlmethode auch vielfach. So ist zum Beispiel das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard während der Pandemie auf 26% gestiegen. Vorher waren es nur 14%. Bei der Girocard mit Kontakt ist der Unterschied deutlich kleiner, der Anteil legte lediglich von 19 auf 20% zu.

Eine noch immer geringe Nutzerbasis haben Zahlungen per Smartphone und Smartwatch. Allerdings hat auch hier die Corona-Pandemie für leichten Aufschwung gesorgt: So waren es vor der Corona-Zeit nur 3% der Befragten, die mit dem Smartphone gezahlt haben, seit der Pandemie sind es 4%.

Durchschnittlich 28 Mal kaufen die Befragten pro Jahr online ein. Dabei bezahlen sie bei Warenkörben unter 500 Euro bevorzugt mit PayPal. Besonders bei Einkäufen im Wert von unter 30 Euro steht PayPal mit 49% an der Spitze, während nur 19% den Kauf auf Rechnung nutzen. Ab einem Betrag von über 500 Euro klettert die Option „Rechnung“ mit 33% auf Platz eins. Dann nutzen nur noch 27% Paypal. Die Kreditkarte landet bei Einkäufen ab einem Wert von 30 Euro auf Platz drei. Darunter nutzen die Befragten vor allem das Lastschriftverfahren.

„Die teilweise resultierende Verschlechterung der Nutzerfreundlichkeit durch eine starke Kundenauthentifizierung (SKA) veranlasst rund ein Fünftel der Befragten dazu, ihre Kreditkarte seltener zu verwenden“, erklärt ibi research zur Begründung. Gleichzeitig schätzen aber 77% die gesteigerte Sicherheit durch die SKA und finden den Zusatzaufwand überschaubar.

 

gelesen in: TextilWirtschaft today von Anke Prokasky vom 24.11.2021