Viel Bewegung im Schuh-Business. Eine Eilmeldung jagt die nächste. Wie schlägt sich dabei das Establishment aus Sicht des Handels? Das exklusive Ranking.

 

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Schuhpark Fascies im Sanierungsprozess, Sioux gibt eigene Schuhproduktion in Portugal auf, Gabor muss sich von Camel active-Lizenz trennen, und Wortmanns Zugpferd Tamaris schließt strategische Allianz mit Einkaufsverbund ANWR. Nachrichten aus den vergangenen Wochen. Man kann nicht sagen, im Schuhmarkt wäre keine Bewegung.

 

Stabilität indes bei den Top-Playern im Damenschuh-Markt. An der Spitze des Gesamt-Rankings in der TW-Imageanalyse „Damenschuhe 2019“ steht wie in den vorangegangenen Erhebungen Branchenprimus Gabor, vom Handel wieder und wieder mit Bestnoten bedacht, für Kollektion, Kalkulation und Partnerschaftlichkeit, für Preis/Leistung und Nachlieferfähigkeit.

 

Platz zwei hat Paul Green mit Kennel&Schmenger getauscht. In der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2016 wurde Paul Green, der Anbieter aus Österreich, von den befragten Einkaufsverantwortlichen noch auf Platz vier verortet. Das Engagement der Marke macht sich offenkundig bemerkbar: In den vergangenen Saisons hat Geschäftsführer Gerald Huber an vielen Stellschrauben gedreht, hat die Kollektion gestrafft, Lieferfenster optimiert, den Modegrad erhöht.

 

Zwischen Paul Green und Kennel&Schmenger – nach wie vor für Trendumsetzung und stringente Markenpolitik geschätzt – unverändert auf Platz drei: Tamaris. Nur Legero, das Label, das neben Think!, Superfit und Vios zur österreichischen Gruppe Legero United gehört, ist ein Neuzugang in der Studie und hat aus dem Stand Platz fünf klargemacht.

 

Wie Paul Green haben auch andere marktstarke Anbieter wie Högl, Gabor und Ara die Handschrift verjüngt, insbesondere die, die in puncto Image vor ein paar Jahren noch in der Bequemschuh-Ecke feststeckten. Zu Recht, sie mussten es, wie sich auch in der TW-Studie spiegelt, in der fast drei Viertel der interviewten Einkaufsverantwortlichen (73%) fordern: „Wir brauchen noch mehr modische Impulse von den Lieferanten.“ Oder (74%): „Wir müssen in unserem Sortiment mehr Mode wagen.“

 

Zugleich unterstreicht der Blick auf die Beweggründe, warum sich Einkäufer von Anbietern trennen, den heute so hohen Modeanspruch an jedes Schuh-Portfolio. Denn für 58% der Studienteilnehmer ist die Unzufriedenheit mit der Kollektion ein Anlass, sich aus der Zusammenarbeit zu verabschieden – damit zieht Modegrad mit Marge gleich, sprich: Genauso viele Einkäufer nennen Unzufriedenheit mit Erträgen als Trennungsgrund. Eine 2,5er Kalkulation gilt dabei als absolutes Minimum.

 

„Allerdings muss man unterscheiden“, erläutert Britta Goertz von Schuhhaus Meyer in Lübbecke. „Paul Green hat eine vergleichsweise schwache Eingangskalkulation von 140 bis 146, ist aber ein Produkt, das nicht an jeder Ecke steht und schnell nachliefern kann. Das funktioniert dann. Bei kleineren italienischen Herstellern, wie es Donna Carolina oder Maripé sind, brauche ich allerdings eine vernünftige Kalkulation von mindestens 2,7.“

 

gelesen in:  Textilwirtschaft research von Simone Reiner vom 27.05.2019

 

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