Textil- und Modehandel: Umfrage entkräftet Mythen

Der Modehandel steht häufig in der Kritik – vor allem wegen Ressourcenverbrauch und angeblich übermäßigem Konsum. Eine neue repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des BTE Handelsverbands zeigt nun: Viele verbreitete Annahmen über ungetragene Kleidung sind deutlich übertrieben.

📊 Zentrale Ergebnisse der Umfrage

  • 41,9 % der Befragten tragen alle gekauften Kleidungsstücke mehrfach.

  • 45,9 % tragen weniger als 10 % ihrer Kleidung (fast) nie.

  • 9,3 % tragen bis zu ein Drittel der Käufe (fast) nie.

  • Nur 3 % geben an, mehr als ein Drittel ihrer Modekäufe kaum oder nie zu tragen.

Fazit: Über 90 % der neu gekauften Bekleidung und Schuhe werden laut BTE mehrfach getragen.

 

👚 Warum wird Kleidung nicht getragen?

Die Umfrage liefert erstmals auch Gründe für ungenutzte Kleidung:

  • 47 %: Artikel wurde für einen einmaligen Anlass (z. B. Hochzeit) gekauft.

  • 43 %: Kleidung gefiel oder passte doch nicht, konnte aber nicht zurückgegeben werden (z. B. bei Auslandskäufen).

  • 29 %: Größe oder Passform hat sich seit dem Kauf verändert.

  • 4 %: Andere Gründe.

Der Verband betont: Diese Gründe sind meist nachvollziehbar – Fehlkäufe lassen sich nicht immer vermeiden.

 

🚫 BTE fordert Maßnahmen gegen Billigimporte

Besonders problematisch seien laut BTE asiatische Billig-Plattformen, bei denen Ware oft:

  • nicht retourniert werden kann,

  • minderwertige Qualität aufweist und

  • teilweise nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

BTE-Geschäftsführer Axel Augustin fordert daher politische Maßnahmen gegen minderwertige Modeimporte nach Deutschland und in die EU.

 

🧩 Über die Befragung

  • Durchgeführt von: YouGov im Auftrag des BTE

  • Zeitraum: 8.–10. Oktober 2025

  • Teilnehmende: 2.019 Personen ab 18 Jahren

  • Methode: Online-Interviews (repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Region)

 

Kurz gesagt:
Die Mehrheit der Verbraucher trägt laut der Umfrage ihre Kleidung mehrfach – das Bild vom „Kleiderschrank voller ungetragener Mode“ trifft so nicht zu. Fehlkäufe entstehen meist durch nachvollziehbare Gründe, etwa besondere Anlässe oder Passformprobleme.

Mehr zur Studie unter Presse – BTE Handelsverband Textil

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