Wie schützen Sie sich vor Falschgeld in der Kasse?
Falschgeld ist immer und überall im Umlauf. So wurden im vergangenen Jahr in Deutschland über 55.000 gefälschte Euroscheine Umso wichtiger ist es für Sie als Einzelhändler, Geldscheine im Tagesablauf effizient prüfen zu können.
Wie groß das Risiko ist, eine „Blüte“ untergeschoben zu bekommen, hängt von dem jeweiligen Schein ab. Der 50-Euro-Schein erfreut sich mit Abstand der größten Beliebtheit in Fälscher-Kreisen: Mit 56 Prozent entfiel mehr als die Hälfte auf diese Banknote (31.028 gefälschte Banknoten). Auf den 20-Euro-Schein entfielen 24 Prozent aller Blüten (13.463 Banknoten), auf den 100-Euro-Schein 9 Prozent (5.003 Banknoten), 5, 10, 200 und 500 Euro Scheine liegen jeweils unter 5 Prozent des Falschgelds.
Die Echtheitsprüfung eines Scheins gelingt am besten mit entsprechenden Geräten, Bei einem Geldprüfstift wird in der elektrischen Variante mit UV-Licht geprüft und ein Signal ausgegeben, wenn die Banknote echt ist. Die chemische Variante färbt die Banknote für eine Weile ein. Anhand der Farbe lässt sich dann erkennen, ob die Note echt oder falsch ist. Geldscheinprüfgeräte erkennen Falschgeld noch zuverlässiger. In der Regel werden Geldscheine im Geldscheinprüfer gescannt und danach wieder ausgegeben. Getestet werden unter anderem Farbe, Größe und Stärke der Geldscheine – und das sehr zuverlässig.
Sollten Sie ohne entsprechende Geräte Scheine auf die Probe stellen wollen, beherzigen Sie die folgenden drei Schlagworte des manuellen Fälschungstests:
- Fühlen: Die Oberfläche echter Scheine fühlt sich durch ein spezielles Druckverfahren griffig und fest an. Wenn Sie sanft über eine Note streichen, können Sie fühlen, dass der Aufdruck der Scheine an einigen Stellen dicker wirkt. Außerdem spüren Sie auf der Vorderseite ein Relief an der Zahl, dem Hauptmotiv und an der Schrift.
- Leuchten: Alle legalen Banknoten sind mit einem Wasserzeichen versehen, das sich schwach erkennen lässt, wenn Sie den Schein gegen Licht halten. Zusätzlich zum Wasserzeichen wird im Licht ein Sicherheitsfaden erkennbar. Auf diesem Streifen steht das Wort Euro oder das Eurozeichen sowie die Wertzahl des Geldscheins.
- Kippen: Jede Banknote ist auf der Vorder- und Rückseite mit einem Hologramm oder einem Farbwechsel versehen. Bewegen Sie den Schein leicht hin und her, können Sie das gut erkennen. In der ersten Serie wechseln bei 5 bis 20 Euro Scheinen die Wertzahl und das €-Symbol, bei 50 bis 500 Euro Scheinen die Wertzahl mit einem Fenster oder Tor. Seit der 2. Serie befindet sich in der unteren linken Ecke die „Smaragdzahl“, die ihre Farbe beim Kippen von Tiefblau zu Smaragdgrün wechselt.
Erhalten Sie während eines Kassiervorgangs einen Geldschein, von dem Sie sich trotz Prüfung nicht sicher sind, ob es sich um Falschgeld handelt, können Sie die Annahme übrigens verweigern. Erhalten Sie während des Kassierens einen offensichtlich gefälschten Geldschein, müssen Sie um gehend die Polizei informieren und dieser das Geld übergeben. Dabei erhalten Sie übrigens keine Erstattung für den Gegenwert. Außerdem sind Sie dazu verpflichtet, die Deutsche Bundesbank zu informieren. Verstoßen Sie gegen diese Regelung, machen Sie sich unter Umständen strafbar.
Fazit:
Sorgen Sie dafür, dass in Ihrem Betrieb grundsätzlich jeder Geldschein zur Sicherheit überprüft wird. Das nimmt normalerweise keine fünf Sekunden Ihrer Zeit in Anspruch und schützt sie vor Verlusten und Strafen. Denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz und keine Versicherung – auf einem Schaden bleiben Sie grundsätzlich selbst sitzen. Schlimmer noch: Sie können sich auch dann strafbar machen, wenn Sie Falschgeld ohne Absicht wieder in Umlauf bringen.