Der E-Commerce mit Mode leidet weiter unter der Kaufzurückhaltung vieler Menschen in Deutschland.

Die Nachfrage nach Schuhen im Netz ist im ersten Quartal stark zurückgegangen.

Im ersten Quartal mussten die Online-Schuhhändler einen Umsatzrückgang von 24,8% gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Dadurch reduziert sich das Volumen auf 851 Mio. Euro. Im Online-Handel mit Bekleidung sanken die Erlöse um 19,7% auf knapp 3,3 Mrd. Euro.

Das teilte der E-Commerce-Verband bevh an diesem Mittwoch in Berlin mit. Im gesamten Cluster Bekleidung schrumpfte das Geschäft um 20,8% auf rund 4,12 Mrd. Euro. Das Cluster umfasst neben Schuhen auch Oberbekleidung, Tages- und Nachtwäsche, Bademode, Unterwäsche, Modeaccessoires, Mützen, Schals, Geldbörsen, Gürtel und Sportbekleidung.

In der modeaffinen Kategorie Schmuck und Uhren sowie Haus- und Heimtextilien ermittelte der Branchenverband Rückgänge von 29,9% bzw. 6,4%. Somit schrumpften die Volumina auf 243 Mio. Euro und 489 Mio. Euro. Der gesamte Online-Handel mit Waren lag im ersten Quartal bei 19,4 Mrd. Euro. Das sind 15% weniger als im Vorjahr.

„Nicht dringend benötigte Einkäufe etwa von Mode, Schmuck und Unterhaltungsartikeln werden von den Menschen zurückgestellt“, sagte der stellvertretende bevh-Geschäftsführer Martin Groß-Albenhausen bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin. Besser sehe es in Sortimenten aus, die der täglichen Versorgung oder dem häuslichen Alltag dienten. Unter allen 20 vom Verband untersuchten Warenkategorien war der Online-Lebensmittelhandel die einzige Bestellkategorie mit einem leichten Wachstum, und zwar in Höhe von 3,7%.

Martin Groß-Albenhausen: „Nicht dringend benötigte Einkäufe, etwa von Mode, Schmuck und Unterhaltungsartikeln, werden von den Menschen zurückgestellt.“

Gegen den allgemeinen Trend zulegen konnten im ersten Quartal zudem die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen, darunter der Verkauf von Konzerttickets oder Urlaubsbuchungen. Dort stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um gut 28% auf 2,4 Mrd. Euro.

Beim Blick in die Zukunft überwiegt bei vielen in der Branche die Skepsis. Beinahe die Hälfte der vom bevh befragten Online-Händler (47,4%) glaubt nicht, in diesem Jahr die Umsatzergebnisse aus dem vergangenen Jahr erreichen zu können. Bereits im vergangenen Jahr war der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce um 8,8% auf 90,4 Mrd. Euro gesunken.

gelesen in: TextilWirtschaft aktuell von Bert Rösch vom 05.04.2023