Nachhaltigkeit – für diese Kundengruppen weiterhin entscheidend

Ist Nachhaltigkeit als Verkaufsargument überholt? Die Statistiken sprechen eine klare Sprache …

Seit den 2010er-Jahren und endgültig in den 2020ern gehörte Nachhaltigkeit in der Schuh- und Modebranche zu einem viel diskutierten Thema in der Öffentlichkeit. Auf den öffentlichen Diskurs folgte schnell die Reaktion: Nachhaltigkeit wurde immer mehr als zentrales Verkaufsargument stilisiert – Greenwashing boomte, aber auch tatsächliche Bemühungen um Nachhaltigkeit trugen Früchte.

Immer wieder wurden jedoch Stimmen laut, dass für einen großen Anteil der Konsument:innen Nachhaltigkeit mehr ein Add-on als eine Selbstverständlichkeit sei.

Die Antwort ist, wie so oft: Es kommt darauf an! Insbesondere für den Schuhfachhandel ist Nachhaltigkeit statistisch gesehen ein tragendes Argument.

Nachhaltigkeit & Sozialverträglichkeit - ein Argument?

30 %

Allgemeine Daten über alle Branchen hinweg: Im Jahr 2021 waren 67 % der Befragten bereit, für nachhaltige Produkte einen Aufpreis zu zahlen. Diese Bereitschaft sank jedoch bis 2022 auf 30 %, was auf gestiegene Preise und wirtschaftliche Unsicherheiten zurückgeführt wird. Dieser Effekt hält mit der Verunsicherung der Bevölkerung an. 

69 %

Allgemeine Daten der Schuh- und Modebranche: Eine Studie von GfK aus dem Jahr 2022 zeigt, dass 69 % der deutschen Verbraucher Umwelt- und Sozialverträglichkeit beim Kauf von Kleidung und Schuhen als sehr oder ziemlich wichtig erachten. 

Allerdings zeigt eine Umfrage aus dem Jahr 2022 in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass 64 % der Befragten bereit wären, für nachhaltige Kleidung und Schuhe den gleichen Preis zu zahlen, während 32 % bereit wären, mehr zu zahlen.

32 % der Verbraucher geben also an, dass sie für nachhaltige Produkte mehr zahlen würden als für weniger nachhaltige Alternativen. Der Anteil bleibt weiterhin relevant, verteilt sich jedoch nicht gleichmäßig auf alle Kundengruppen. Spannend ist: Insbesondere Kundengruppen, die für den Schuhfachhandel als relevant eingestuft werden, legen häufiger Wert auf Nachhaltigkeit!

Für diese drei Kundengruppen ein echtes Argument!

SABU hat in Zusammenarbeit mit GfK/Yougov, basierend auf dem größten Pool von Konsumdaten in Deutschland, eine Studie zur Erforschung des Konsumentenverhaltens aufbereiten lassen, unter anderem mit Einblick in die Denkmuster rund um Nachhaltigkeit.

Das Kundensegment „serviceaffine Klassiker“ macht ein Drittel des Umsatzes im Schuhfachhandel aus und legt Wert auf Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit. Das zeichnet dieses Segment aus:

  • Gehören vor allem dem Alterssegment 60 + und insbesondere 70 + an
  • leben vor allem in Klein- und Mittelstädten
  • fühlen sich wirtschaftlich gut versorgt
  • sie tätigen 90 % ihrer Ausgaben für Schuhe im stationären Einzelhandel und legen Wert auf Service & Beratung
  • sind bei Trends vorsichtig, bleiben gerne bei Bewährtem, öffnen sich aber für Neues, wenn dieses sich nach und nach durchsetzt.
  • Kaufen in der Menge etwas weniger als der Durchschnitt, dafür aber hochwertiger
  • als mögliche relevante Marken nennt GfK/Yogov: Gabor, Meindl, Ara und Remonte

Die Gruppe „Anspruchsvolle Modebewusste“ bewertet Nachhaltigkeit ebenfalls als ein Argument für eine Verkaufsentscheidung:

  • gehören vor allem der Altersklasse 60 + an
  • leben vor allem in Groß- und Mittelstädten
  • fühlen sich wirtschaftlich gut versorgt
  • sie tätigen 78 % ihrer Ausgaben für Schuhe im stationären Einzelhandel
  • sind trendaffin und testen auch neue Styles gerne aus
  • Kaufen in der Menge weniger als der Durchschnitt, dafür aber hochwertiger
  • als mögliche relevante Marken nennt GfK/Yogov: Paul Green, ECCO, Lloyd

Mit den „Preisbereiten Modefans“ existiert jedoch auch ein jüngeres Segment, das Nachhaltigkeit wichtig nimmt:

  • sind überproportional im Alter zwischen 20 und 30, aber über alle Altersklassen verteilt
  • leben vor allem in Klein- und Mittelstädten
  • fühlen sich wirtschaftlich gut versorgt
  • sie tätigen 74 % ihrer Ausgaben für Schuhe im stationären Einzelhandel
  • sind bei Trends etwas zurückhaltend und warten ab, was sich durchsetzt
  • Kaufen in der Menge weniger als der Durchschnitt, dafür geringfügig hochpreisiger
  • als mögliche relevante Marken nennt GfK/Yogov: Timberland oder Rieker

Insbesondere bei diesen drei Kundengruppen kann die Nachhaltigkeit also auch weiterhin ein gutes Argument im Verkaufsgespräch sein! Darüber hinaus sehen manche Shopper:innen Nachhaltigkeit als Add-on, das sie gerne mit berücksichtigen aber nicht als tragendes Argument einordnen.

Bei preissensiblen Kund:innen tut sich Nachhaltigkeit als Kaufargument nach wie vor schwer. 

Nachhaltigkeitsargumente über einzelne Produkte hinaus

Nachhaltigkeit bleibt ein wichtiges Verkaufsargument – doch leere Versprechen werden abgestraft.
Während immer mehr Unternehmen mit Nachhaltigkeit werben, zeigt sich: Wer nur auf Greenwashing setzt, riskiert nicht nur das Vertrauen der Kund:innen, sondern auch rechtliche Konsequenzen.

Der Schuhhandel hingegen kann mit echten, nachhaltigen Vorteilen punkten:

🔹 Länger tragen statt schnell ersetzen
Dank professioneller Beratung im Fachhandel finden Kund:innen Schuhe, die wirklich passen. Das bedeutet weniger Fehlkäufe, längere Tragedauer und weniger Müll.

🔹 Lokal kaufen, Umwelt schonen
Stationäre Geschäfte sichern nicht nur Arbeitsplätze, sondern reduzieren durch kürzere Transportwege auch den ökologischen Fußabdruck. Gleichzeitig bleibt die Innenstadt lebendig.

🔹 Reparieren statt wegwerfen
Wer seinen Kund:innen eine einfache Möglichkeit zur Schuhreparatur bietet, fördert Nachhaltigkeit aktiv – und schafft gleichzeitig einen wertvollen Service, der sich mit SABU REpair auch wirtschaftlich lohnt.

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