Der Mobile Commerce (auch mCommerce) gilt in Deutschland seit geraumer Zeit als Spätentwickler. Aber langsam nehmen mobile Käufe auch abseits von digitalen Gütern zu.
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Eine neue Studie von Emarketer kommt nun zu dem Ergebnis, dass gerade der Retail E-Commerce in Deutschland bis zum Jahr 2020 einen riesigen Umsatzsprung machen wird. Allerdings ist der Mobile Commerce hierzulande kein Selbstläufer.
Es sind beeindruckende Zahlen, die die Emarketer-Studie zeigt: Von 12,85 Milliarden Euro Umsatz 2015 soll sich der Mobile Commerce bis 2020 auf einen Umsatz von über 30 Milliarden Euro steigern. Das gilt wohlgemerkt nur für den Retail Mobile Commerce, also den Einzelhandel für physische Güter. Der Bericht beschäftigt sich außerdem ausschließlich mit Mobile Commerce und nimmt keinen Bezug auf mobile Payment.
Deutschland: Nachzügler mit Potenzial
In Deutschland spielt der Mobile Commerce nach wie vor eine geringe Rolle. Nur rund drei Prozent aller Einzelhandelskäufe finden über ein Mobilgerät statt. Beim Mobile-Commerce-Vorreiter – Großbritannien – werden es 2017 bereits 7,6 Prozent sein. Ein Grund ist laut der Studie die vergleichsweise alte Bevölkerung in Deutschland. Auch Frankreich kann in diesem Bereich Deutschland übertrumpfen. Noch. Denn der Mobile Commerce ist der am stärksten wachsende Zweig im Einzelhandel und wird es laut der Studie auch bis 2020 bleiben.
Rosige Zukunft?
Die Studie sagt dem Mobile Commerce in Deutschland eine sehr positiv Zukunft voraus und stützt die These auch auf weitere Studien. So haben etwa im Mai 2016 die Hälfte von Deutschlands Internetnutzern zwischen 18 und 34 Jahren etwas per Smartphone gekauft. Rund ein Drittel bevorzugte dagegen das Tablet. Gerade in dieser Altersgruppe sind Digitalkäufe im Allgemeinen äußerst beliebt. Neun von zehn Probanden bevorzugen das Internet gegenüber dem stationären Handel beim Shopping.
Diese Zahlen sprechen tatsächlich für einen Mobile-Commerce-Boom in den kommenden Jahren. Doch damit der Boom kommen kann, müssen Online-Shop-Betreiber ihre Seiten auch konsequent mobiltauglich machen – allein schon, um für das nächste Mobilegeddon von Google gerüstet zu sein.
gelesen in: XING News vom 28.02.2017