Fashion Education: Das 760-Millionen-Euro-Geschäft

Fashion-Schools wie IED, Istituto Marangoni, Parsons oder Saint Martins sind Kaderschmieden für Kreative und Manager in der Modewelt. Eine Studie beleuchtet den Markt.

 

Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Nachwuchskräften in der Modeindustrie beschert den Fashion-Schools stetig wachsende Umsätze. Die Einnahmen privater, gebührenpflichtiger Modehochschulen weltweit seien in den vergangenen fünf Jahren um jährlich 6% auf 760 Mio. Euro angestiegen, heißt es in einer Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte, die in Mailand auf einer gemeinsamen Konferenz mit dem Istituto Marangoni vorgestellt wurde.

Schulen in den USA (wie Parsons) und in Europa (wie IED, Istituto Marangoni, Polimoda, Saint Martins) vereinigen mit Anteilen von 46% und 42% den Großteil des Markts auf sich. Allerdings gewinnen Fashion-Schools in Asien rasant an Bedeutung. Ihr Gebührenvolumen hat sich laut der Studie von 2012 bis 2016 um jährlich 11,1% erhöht. Zum Vergleich: Die Schulen in den USA und Europa kamen nur auf ein Plus von 3,9% und 7,2%.

Größte Herausforderung für die Fashion-Schools: Sie müssen den neuen Anforderungsprofilen der Modeindustrie Rechnung tragen. Laut der Deloitte-Studie, der auch eine Befragung von Top-Managern von Bekleidungs- und Accessoires-Herstellern zugrunde liegt, sind heute insbesondere Figuren gefragt, die zwischen Produkt und Markt vermitteln. Solche Positionen heißen beispielsweise „Strategic Brand Manager“ oder „Merchandiser“. Ihre Aufgabe: Produkt, Sortiment und Preis auf die Bedürfnisse des Kunden ausrichten und dabei auch die Angebote der Konkurrenz im Blick behalten.An Bedeutung gewinnen zudem alle Funktionen, die mit dem Internet zu tun haben. Dazu zählt der „Omnichannel Manager“, dessen Aufgabe es ist, den stationären und Online-Vertrieb zu verschmelzen. Hoch im Kurs stehen auch Experten für CRM, die beispielsweise momentan bei Ermenegildo Zegna gesucht werden. Sie müssten die Fähigkeit mitbringen, aus großen Datenmengen Schlüsse zu ziehen und daraus abzuleiten, wie der Kunde gewonnen werden kann: „Es geht einerseits um Datenanalyse, andererseits aber auch um ein Storytelling und die Bildung einer Beziehung zum Kunden“, sagte Chiara Majoli, die bei Ermenegildo Zegna die Abteilung HR leitet.

 

gelesen in:  Textilwirtschaft today

SABU-Modereport

Trends & Abverkäufe

Melden Sie sich jetzt an: 30. Juli um 18.00 Uhr