Der E-Commerce-Markt in Deutschland feiert Umsatzzuwächse von 11,3 Prozent. Spitzentrio Amazon, Otto und Zalando bleibt unangefochten, doch beispielsweise Lidl.de ist neuerdings unter der Top 10. Spannende Veränderungen zeigt die EHI-Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2018“.
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Die deutschen Top 100 E-Commerce-Händler erwirtschafteten einen Umsatz – mit physischen Gütern – von 30,5 Milliarden Euro (gegenüber 27,4 Milliarden Euro in 2016) zeigen die Zahlen von Statista und EHI.
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Allein 13,1 Milliarden Euro (= 43 Prozent) entfallen auf das Kleeblatt Amazon, Otto und Zalando an der Spitze. Amazon hält mit einem eigenen Retail-Umsatz von 8,8 Milliarden dabei Otto deutlich auf Abstand. Das bedeutet: 97 Unternehmen teilen sich 16,9 Milliarden Euro Umsatz.
Unterhaltungselektronik legt zu
Unter den Top 10 ist Unterhaltungselektronik massiv vertreten: notebooksbilliger.de, mediamarkt.de auf den Plätzen vier und fünf, sowie cyberport.de, conrad.de und alternate.de auf den Rängen acht bis zehn, Saturn und Apple folgen auf Platz 13 und 14.
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Lidl unter Top 10
Zweite umsatzstarke Branche sind Gesundheitsprodukte und Drogeriewaren. Spitzenkandidat ist DocMorris mit 394 Millionen Euro Umsatz. Im Vergleich dazu erwirtschaftete dm Drogeriemarkt online 61 Millionen Euro Umsatz (= Rang 91).
Spannende Überraschung: Lidl.de hat es mit 594 Millionen Euro Umsatz in die Top 10 auf Platz 6 geschafft. Reine Lebensmittler sind in den Top 100 lediglich über shop.Rewe.de vertreten. Dessen Umsatz ist von 100 auf 130 Millionen gestiegen, womit Rewe sich gegenüber dem Vorjahr um zehn Plätze verbessert hat auf nunmehr Rang 48. Bei den aktuellen E-Food Aktivitäten darf man gespannt sein, ob im kommenden Jahr mehr Lebensmittelanbieter in der Hunderter-Liste vertreten sind.
Bekleidung ist mit 18 Unternehmen unter den Top 100 gewohnt stark vertreten. Pure-Player Zalando führt die Anbieter an. Mit dabei sind klassische Versender wie heine.de, witt-weiden.de, peter-hahn.de oder walbusch. About-You liegt bereits auf Rang 22, drei Ränge hinter esprit.de.
Der Omnichannel-Trend setzt sich fort. Insgesamt sind 68 Unternehmen der Top 100 Onlinehändler auch stationär aktiv. Von diesen haben allerdings die meisten (57) ihre Wurzeln im stationären Handel oder im Versandhandel. Der umgekehrte Weg raus aus dem Netz, rein in das stationäre Leben, wird (von 11 Unternehmen) noch zögerlich gegangen. Lediglich Misterspex, Cyberport.de und Mytoys.de haben mehr als fünf Geschäfte vor Ort.
Zalando und Home24 nutzen ihre stationäre Präsenz in erster Linie für Sonderaberkäufe. Wer den Weg geht, für den scheint sich der Aufwand auszuzahlen. Mediamarkt.de, Saturn.de und Ikea.de profitieren mit über 30 Prozent von einem überdurchschnittlich großen relativen Umsatzwachstum im E-Commerce.