Eine aktuelle Greenpeace-Studie zeigt: Die Lust am Kleidungskauf verfliegt schnell.
Das Serviceinstitut Nuggets sowie die Markforschungsinstitute TNS und SWG haben gemeinsam 1000 Europäer und Ostasiaten im Alter von 20 bis 45 Jahren zu ihren Shopping-Eigenschaften befragt – und herausgefunden: Einen Tag nach dem Kauf freuen sich nur noch 33% darüber, nach einer Woche haben nur noch 6% Freude daran.
Der Aussage „Ich besitze mehr, als ich brauche” stimmt der Studie zufolge ein Großteil der Deutschen zu. So besitzen 60% nach eigener Einschätzung mehr Kleidung, als sie unbedingt benötigen. 50% sind der Meinung, zu viele Schuhe zu besitzen, bei Taschen und Accessoires sind es 45%.
Untersucht wurden auch die Gründe für übermäßigen Konsum. Hier zeigt sich, dass bei 52% der Befragten Rabattaktionen für Kaufimpulse sorgen. Freunde in den sozialen Medien – wie Facebook, Instagram etc. – motivieren immerhin 23% zum Kauf. Berühmte Persönlichkeiten beeinflussen nach eigenen Angaben nur 5% – deutlich weniger als beispielsweise in China (49%). Auch der Aussage „Meine Freunde und ich lieben Shoppen” stimmen mit 15% deutlich weniger Deutsche zu als Chinesen (75%) oder Hong Konger (71%).

Dabei nimmt das Shoppen je nach Region sehr viel Zeit in Anspruch: So verbringt der Durchschnitts-Chinese zwei Stunden am Tag mit Online-Shopping. 55% der Hong Konger und Chinesen shoppen sogar während der Arbeit oder in der Schule.
Greenpeace identifiziert auch eine Gruppe von „exzessiven Shoppern”, die mindestens einmal pro Woche neue Produkte kaufen. In China sind nach dieser Definition 40% der Befragten exzessive Shopper, in Hong Kong 17% und Taiwan 12%. Die jungen deutschen Konsumenten im Alter von 18 bis 24 Jahren shoppen mindestens zwei Mal im Monat und wenden dafür im Schnitt drei Stunden auf. Ganze 59% der Chinesen geben an, dem Kaufverlangen nicht entsagen zu können, obwohl sie sich der Tatsache bewusst sind, zu viel zu kaufen.
Ein Drittel der Ostasiaten fühlt sich ohne zu shoppen „leer, gelangweilt oder verloren”. Ungefähr die Hälfte der Konsumenten versteckt neu erworbene Kleidung aus Scham vor Reaktionen im direkten Umfeld – laut Greenpeace widersprüchlich: „sie (Anm. d. Red.: die Shopper) sehnen sich nach Anerkennung und einem hohen Selbstwertgefühl, wollen aber nicht für ihre Einkäufe oder die Höhe ihrer Ausgaben verurteilt werden”.