Aktuelle News von #handelstehtzusammen – KW 7

Wiedereröffnung spätestens zum 1. März und angemessene Entschädigungen gefordert

 

Liebe Unterstützer und Mitstreiter der Initiative Handelstehtzusammen.de,

 

heute wissen wir: Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Verbände haben Erkenntnisse gesammelt, dass die Infektionen bei Mitarbeitern des stationären Handels stark unterdurchschnittlich sind. Die Mitarbeiter im Handel haben weniger Infektionen als der Durchschnittsbürger. Das gilt übrigens auch für den weiterhin geöffneten Hochfrequenzhandel, bei dem die meisten Kontakte stattfinden. Da wir im Fachhandel sehr strenge Hygienekonzepte haben und die Begegnungen geschützt und nur relativ kurz stattfinden, muss man das Einkaufen im stationären Fachhandel als sehr sicher einstufen.

 

Deshalb fordern wir: Der stationäre Fachhandel muss spätestens zum 01.März wieder öffnen! Bei einer Tätigkeit ohne nennenswertes Infektionsrisiko ist eine Inzidenzzahl (egal wie hoch) irrelevant.

 

Außerdem fordern wir nach wie vor angemessene Entschädigungen für die Schließungen. Trotz aller Nachbesserungen, die bislang erreicht wurden, bleiben die Händler auf vielen Kosten sitzen. Zu den wesentlichen Kosten gehören abgelaufene Saisonwaren (hierfür gibt es noch keine befriedigende Lösung), Personalkosten (nicht von der Kurzarbeit oder Überbrückungshilfe abgedeckt werden: Urlaubsansprüche, Feiertage, gekündigte Arbeitsverhältnisse, Schwangerschaften, sowie alle Tätigkeiten, die auch bei geschlossenen Geschäften notwendig sind: Personalabteilung, der ständig umdisponierende Einkauf, EDV, Buchhaltung, Hausmeister, usw.), Abschreibungen auf Anlagevermögen (werden nur zu 50% anerkannt) und Verluste bei Umsatzrückgängen von weniger als 30%. Dazu fehlt nach wie vor eine faire Lösung für den Unternehmerlohn von Einzelkaufleuten oder Personengesellschaften, die sich am bisherigen Gewinn/Einkommenssteuervolumen orientieren müsste. Auch die Verwässerung der Anspruchsgrundlage über die vom Schließungszeitraum abweichenden Entschädigungszeiträume machen vielen Händler die Beantragung schwer, oder sorgen für geringere Hilfen. Auch hier gibt es noch viel zu tun.

 

Die Händler haben zur Pandemie-Ausbreitung nicht beigetragen, haben sie nicht verschuldet und sollen jetzt stark überproportional die Kosten für den Gesundheitsschutz tragen: das ist ungerecht und nicht zu akzeptieren!

 

Wir sind überzeugt, dass Menschen Sozialkontakte brauchen. Mit den aktuellen Erkenntnissen kann man sagen: beim Einkaufen hat man diese im maximal geschützten Umfeld. Geöffnete Läden können dazu beitragen, gefährlichere, ungeschützte Treffen von Menschen zu reduzieren. Die Öffnung des stationären Fachhandels wäre ein aktiver Beitrag die weitere Verbreitung des Virus zu reduzieren.

 

Wir kämpfen für Sie! In vielen Gesprächen mit dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Finanzministerium und den Wirtschaftsministern der Länder Baden-Württemberg und Bayern, sowie dutzenden weiteren Vertretern von Politik und Presse vertreten wir seit unserer Gründung im Dezember 2020 unermüdlich die Interessen des stationären Fachhandels in der Coronakrise. Vom kleinen Einzelhändler bis zum Mittelstand.

 

Wir haben Ihnen unsere lesenswerte Parabel (bitte anklicken) über den stationären Fachhandel an diesen Newsletter angehängt. Um die verursachten Schäden auszugleichen, schließen wir uns der Forderung von Boris Palmer an: ein Mehrwertsteuersatz von 25% auf alle Onlinebestellungen würde helfen das Kulturgut Handel und vitale Innenstädte zu erhalten und die Kosten der Pandemie zu bewältigen.

 

Warum wir das für richtig und fair halten, entnehmen Sie bitte dem Anhang.

 

An Sie haben wir die Bitte: kämpfen auch Sie weiter! Schließen Sie sich mit lokalen Kollegen zusammen, werden Sie aktiv, werden Sie laut, veranstalten Sie Pressekonferenzen und halten den Druck auf die Politik aufrecht!

 

Mit den besten kollegialen Grüßen aus Baden-Württemberg und Bayern,

 

Initiative Handelstehtzusammen.de

 

 

P.S.: wir plädieren für eine Öffnung am 01.03. weil sonst (wieder) die Abweichung zwischen Kalendermonat und Schließungszeitraum die Anspruchsgrundlage für die Hilfen reduzieren würde. Bei einer Öffnung zum 7. Oder 15.3. würden sich bei den aktuellen Hilfen die Händler deutlich schlechter stellen.

 

Die Initiatoren von handelstehtzusammen.de

Roland Reischmann, Simon Bittel, Benjamin Rupp, Friedrich Kolesch
Klaus Michelberger, Werner Binder, Friedrich Werdich

 

handelstehtzusammen.de | info@handelstehtzusammen.de