Nach lässigen Anglerhüten, quietschbunten Plastikspangen und Samt-Scrunchies bringen die Neunziger uns nun ein weiteres Accessoire zurück: den Haarreif. Und importieren damit nach massig coolen Streetwear-Einflüssen zur Abwechslung mal ein bisschen mehr Spießigkeit.
Wer erinnert sich nicht? Hielt der Reif in den 90ern doch so manche Dauerwelle im Zaum, gerne auch in Kombination mit Scrunchie. Während er früher prägend für Schulmädchen- und Sekretärinnen-Styles war, ist er nun Bestandteil progressiver Fashion-Looks.
Verantwortlich dafür ist allen voran Prada. Denn zum Frühjahr haucht das Mailänder Modehaus dem Accessoire neues Leben ein und orientiert sich bewusst nah am Original. Dick gefüttert, in Samt oder Satin, mit Perlen, Plättchen, Steinchen oder sogar Nieten, geht er in vielfältigen Varianten über den Laufsteg. Margiela zeigt ihn zu Netz, Miu Miu mit filigraner Schleife und Simone Rocha so verziert, dass das Modell auffallend in Nähe eines Krönchens rückt. Reifeprüfung: bestanden.
Ein halbes Jahr später, auf den Mailänder Schauen im Februar, sieht man die Fashionistas dann schon zuhauf mit dem Accessoire, in den Sozialen Medien ist der Reif schon voll angekommen. Auch dort der Favorit: das Prada-Modell, das den Stein ins Rollen gebracht hat.
Vertikale präsentieren ihn ebenfalls in reicher Stoff- und Mustervielfalt. Eine willkommene Abwechslung, nicht nur für die Köpfe der Fashionistas, sondern auch das Sortiment. Als Eyecatcher zudem ein attraktiver Zusatzverkauf – wenn auch nicht mehr als Dauerwellen-Bändiger.