Es ist ein Gemeinplatz: Der Einzelhandel muss sich verändern – und dazu gehört weit mehr als nur einen schmucken Online-Shop anzubinden.
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Auch dass sich der Einzelhandel in den letzten Jahren bereits stark verändert hat, ist keine Neuigkeit. Zum Guten? In vielen Fällen nicht. Ein Blick in deutsche Innenstädte genügt. Dort hemmen nicht nur horrende Parkgebühren (und künftig eventuelle Fahrverbote) den Strom der potenziellen Käuferseharen. Oft versäumen es auch die Einzelhändler selbst, den Vorteil des persönlichen Kaufs vor Ort, den Charme einer wertegerechten Präsentation oder die kompetente Beratung durch geschultes Personal ausreichend zu gewährleisten. Das Ergebnis: Viel Leerstand, wenig Charme, geringe Attraktivität, viele Billigheimer.
Was tun? Wir haben für Sie einige Ideen und Trends ermittelt. Lassen Sie sich inspirieren!
Besser speziell als beliebig
Die Auswahl, die Lieferbedingungen und die Retourmöglichkeiten des Online-Handels kann der stationäre Handel nicht kopieren. Warum auch? Das echte Einkaufserlebnis in der City entsteht erst durch eine gesunde Mischung von spezialisierten Fachgeschäften. Spezialisierung ist Trumpf. So ist ein kleines, feines Sortiment kein Schwachpunkt, sondern vielmehr eine Stärke. Aber nur, wenn die Kompetenz stimmt,
Mitnahmeeffekte nutzen
Ein Cafe ist ein Cafe – nicht mehr? Wenn das reicht, ist es ja gut. Mehr Spaß macht es den Gästen aber immer mehr beim Aufeinandertreffen zweier sich perfekt ergänzender Welten. Das Cafe im Buchhandel oder im Plattenladen, das Bistro mit der Weinabteilung, der Antiquitätenladen mit Barbereich: Hier verweilt der Kunde gerne länger. Und konsumiert.
Gefühle wecken
Weinverkostung im Lebensmittelgeschäft, Messerschleifkurs bei den Haushaltswaren, Yogatraining im Buchladen: Schließen Sie sich in Kooperationen zusammen, tauschen Sie sich mit anderen Betreibern aus, ergänzen Sie Ihre Angebote originell. So schaffen Sie Erlebnisse, wecken Gefühle, machen den Einkauf zum Event. Und Ihre Kunden haben etwas zu erzählen!
Mitarbeiter motivieren
Kaufen im Internet ist anonym, schnell und unverbindlich. Der Besuch im Fachgeschäft sollte genau das Gegenteil sein: Persönlich, intensiv und beratungsstark. Dafür braucht es Verkäufer, die motiviert verkaufen. Doch nur wer Spaß an seiner Arbeit hat, wird sie überzeugend erledigen. Gerade im Zeitalter der immer längeren Öffnungszeiten sind flexible Arbeitszeitmodelle sowie attraktive Arbeitsplätze gefordert.
Gutes gut verkaufen
Wer Gutes tut, wird belohnt. Nicht immer – aber mittlerweile im Einzelhandel immer häufiger. Bei in fairen Arbeitsbedingungen hergestellter Kleidung, Fleisch von glücklichen Tieren, Schmuck aus ungewöhnlichen Materialen und jeder Menge Transparenz akzeptiert der Kunde gerne weniger Auswahl oder einen höheren Preis. Denn das bedeutet mehr Individualität. Und hinterlässt das Gefühl, selbst etwas Gutes geleistet zu haben.
gelesen in: BBE Chef-Telegramm Nr. 1273 vom 02.05.2019