Die Konsumausgaben für Bekleidung sind 2017 so hoch gewesen wie in den vergangenen 25 Jahren nicht mehr. Das zeigt die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR), die jetzt vom Statistischen Bundesamt vorgelegt wurde.
Die privaten Konsumausgaben stiegen 2017 in jeweiligen Preisen um 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist der größte Zuwachs seit 1994. Preisbereinigt nahmen die privaten Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 % zu. Insgesamt beliefen sich die privaten Konsumausgaben in Deutschland im Jahr 2017 auf 1 735 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März mitteilt.
Demnach beliefen sich die Bekleidungsausgaben der Konsumenten im vergangenen Jahr auf 61,8 Mrd. Euro – ein Zuwachs von 6,3% im Vergleich zu 2016. Damit entwickelte sich diese Produktgruppe überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamtkonsum.
Der Anteil der Bekleidungsausgaben am Gesamtkonsum liegt bei 3,8% – ebenfalls ein kleines Plus von 0,1 Prozentpunkten im Vergleich zu 2016. Bemerkenswerter ist allerdings die Rekordhöhe für Konsumausgaben für Bekleidung. Mit rund 61,2 Mrd. Euro wurde zuletzt 1992 etwa so viel in Deutschland für den Konsum von Mode ausgegeben. Danach sanken die Ausgaben deutlich, den Tiefpunkt erreichten sie im Jahr 2009, als nur noch 54,2 Mrd. Euro für Bekleidung ausgegeben worden waren.
Einen Rekordwert melden die Statistiker auch für die Konsumausgaben für Schuhe. Der Anteil an den Gesamtausgaben blieb mit 0,8% stabil, allerdings stieg die Summe auf 13,1 Mrd. Euro und lag damit so hoch wie noch nie seit der Wiedervereinigung.
Weiteres interessantes Ergebnis: Anders als bei den Schuhen ist der Anteil der Konsumausgaben für Bekleidung seit den 1990er Jahren stetig gesunken. 1991 hatte er noch bei 6,7% gelegen, 2017 hatte er sich so gut wie halbiert und betrug noch 3,8%.
