Social Media ist schon lange kein kostenloses Medium mehr, dafür hat Facebook in den vergangenen Jahren gesorgt. Trotzdem ist es Edeka mit einem besonders kuriosen Beitrag zum kursierenden Einhornwahn gelungen, einen echten Viral-Hit zu landen.
Ein Post, der einen süßen Arsch versprach, genügte, um nach Aussage des Unternehmens ganz ohne Seeding ein Millionenpublikum zu erreichen.
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Die mediale Bilanz kann sich schon jetzt sehen lassen: Nach nur fünf Tagen erreicht der Edeka-Post 2,2 Millionen Personen, sammelte 22.657 Likes ein, wurde 28.653 Mal kommentiert und 4212 Mal geteilt. Und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen, schließlich wird das beworbene Toilettenpapier erst Anfang Mai bei Edeka erhältlich sein.
Der Hype ist auch aus einem anderen Grund bemerkenswert: Toilettenpapier ist eine Produktkategorie des Handels, bei der es notorisch schwierig ist, über Markeneigenschaften eine Differenzierung zum Wettbewerb aufzubauen. Das gilt umso mehr für eine Handelsmarke wie Edekas „Gut & Günstig“, deren einzige nennenswerte Eigenschaft normalerweise in ihrem günstigen Preis besteht. Wenn das Einhorn-Toilettenpapier aber schließlich in den Märkten erhältlich ist, dürften die Edeka-Kaufleute nicht nur deutlich mehr, sondern auch überproportional viele junge Kunden am PoS registrieren. Aus Marketingsicht hat damit die Produktentwicklung wie auch das Social-Media-Team alles richtig gemacht.
Spannend ist hier auch die Frage, wann der Höhepunkt des Einhornwahns in Deutschland endgültig überschritten sein wird. Schon Ritter Sport hatte mit seiner limitierten Einhornschokolade einen echten Publikumserfolg gelandet. Es folgten Einhorn-Duschgel von Edeka, Einhorn-Joghurt von Lidl und Einhorn-Fruchtgummi von Katjes. In den USA sorgte aktuell Starbuck’s mit seinem Einhorn-Frappucino für öffentliche Aufmerksamkeit.
Edeka ist zumindest der Spaß am Einhorn noch nicht vergangen: Mit dem Toilettenpapier kommen auch Einhorn-Themenservietten in die Märkte und kann das Einhorn-Duschgel sein Comeback feiern. Weitere Produkte zum Thema sind derzeit in Vorbereitung.
gelesen in: XING News Konsumgüter & Handel von Santiago Campillo-Lundbeck am 25. April 2017