Der Membran-Spezialist Gore Fabrics, Ausrüster von Outdoor-Marken wie North Face und Mammut, verzichtet nach eigenen Angaben in seinen Produkten künftig auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC).
„Das ist ein gewaltiger Fortschritt im Wandel der Outdoor-Branche zu einer umweltfreundlichen Produktion“, erklärt Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace.
Die unabhängige Umweltschutz-Organisation macht sich mit der Textilkampagne „Detox“ seit fünf Jahren für den Schutz von Verbrauchern vor Textilchemie stark. „Durch diese Entscheidung des Marktführers wird es viel mehr Produkte geben, die keine giftigen Spuren mehr in der Umwelt hinterlassen. Wir begrüßen auch die Bemühungen von Sympatex, dem Hersteller einer fluorfreien Membran. Beide Projekte zeigen, mit welcher Dynamik die Branche das Problem lösen will“, sagt Santen. Der Mitbewerber Sympatex bietet seit seiner Gründung vor über 30 Jahren eine PTFE- und PFC-freie Membran an. Seit 2008 hat der Marktführer unter den ökologischen Marken-Membrananbietern auch fluorcarbonfreie Ausrüstungen für seine Outdoor- und Arbeitsschutz-Laminate im Angebot.
Gore-Tex, Hersteller von Membranen und Beschichtungen für wind- und wasserfeste Textilien, Schuhe und andere Outdoor-Produkte, verpflichtet sich einer Mitteilung vom Montag zufolge, bei den allgemeinen wetterfesten Laminaten bis Ende 2020, bei den Spezial-Laminaten bis Ende 2023 auf PFC zu verzichten. Als Ersatz werden neue und umweltfreundlichere Verfahren entwickelt. Zudem will Gore Fabrics öffentlich dokumentieren, dass während der gesamten Lebensdauer seiner Produkte keine schädlichen PFC in die Umwelt gelangen. Dies betrifft Produkte für Verbraucher, Ausnahmen sind Arbeitskleidung wie für Feuerwehr und Polizei.
„Unsere Produkte waren schon immer sicher, doch Gore versteht die Befürchtungen hinsichtlich einer potentiellen Umweltverschmutzung mit diesen gefährlichen Chemikalien und sieht ein, dass die Zeit für neue und umweltfreundlichere Technologien gekommen ist“, so Bernhard Kiehl, Chef für Nachhaltigkeit bei Gore Fabrics.
Greenpeace hat in umfassenden Tests mehrmals auch hormonell wirksame und krebserregende PFC in Textilien und Schuhen, Rucksäcken und Zelten nachgewiesen. Proben von Eis und Schnee aus entlegenen Gebirgsregionen haben bestätigt, dass sich diese Chemikalien bereits weltweit verbreitet haben.
Mit der Detox-Kampagne fordert Greenpeace von der Textilindustrie, alle umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffe aus ihren Lieferketten zu entfernen, vor allem die weit verbreiteten PFC. „Ein großer Dank gebührt der Outdoor-Gemeinschaft, die diese Kampagne mit uns geführt hat und letztlich den Erfolg erreicht hat“, sagt Santen.