Nicht nur für den Handel ist die Weihnachtszeit mega-wichtig. Auch für Verbände und Marktforscher beginnt jetzt der Jahreshöhepunkt in Sachen Prognosen.
Deren vielleicht wichtigste Warnung an den stationären Handel lautet: Knapp jeder Zweite kauft seine Weihnachtsgeschenke ausschließlich im Internet.
Eine Studie von Deloitte, die die üblichen Verdächtigen auf dem Wunschzettel sieht, hatte gerade noch Beruhigungspillen an den stationären Handel verteilt. „Der stationäre Handel ist klar die Nummer eins für den Geschenkekauf“, hieß es da.
Allerdings kommt man auch hier nicht am Internet vorbei und erwartet, dass zumindest jeder Zweite einen Teil seiner Geschenke über das Internet bestellt.
Dagegen gewichtet eine Studie vomn Adobe das Internet deutlich stärker. Danach planen 43 Prozent der Deutschen, sämtliche Weihnachtsgeschenke online einzukaufen.
Zwischen Kaffeesatz, Glaskugel und Datenschatz
Während die Kaffeesatz-Zahlen von Deloitte auf einer Umfrage beruhen, mischen sich in der Glaskugel des „Adobe Digital Insights (ADI) Holiday Spending Survey 2016”, die Daten von 100 Milliarden Page Visits auf über 700 Einzelhandels-Webseiten plus einer Verbraucherbefragung.
Dieser Datenschatz verspricht dem deutschen E-Weihnachtsgeschäft ein Umsatzplus von 10 Prozent gegenüber 2015 auf mehr als 22,73 Milliarden Euro.
Wer mobil dabei nicht gut aufgestellt ist, hört dabei deutlich leiser klingende Kassen. Der mobile Anteil an allen Online-Transaktionen wächst in Deutschland zur Weihnachtszeit auf rund 24 Prozent. Smartphones machen dabei 14 Prozent, Tablets 10 Prozent aus.
Der Onlinehandel tut zudem gut daran, im Webshop jetzt schon nicht nur Adventskalender zu präsentieren, sondern mit Sortiment und Kommunikation in die Vollen zu gehen. Denn am 27. November ist schon der absolute der Höhepunkt des Online-Weihnachtsgeschäfts erreicht. Denn diesen Tag hat Adobe als Peak der deutschen Online-Geschenkejagd identifiziert. Mit prognostizierten 549 Millionen Euro wird an diesem ersten Adventstag so viel eingekauft wie an keinem anderen Tag des E-Weihnachtsgeschäfts 2016. Knapp jeder vierte Euro wird zudem laut mobil ausgegeben.
Weihnachtskampagnen sollten jetzt starten
eBay ist also beispielsweise mit dem heutigen Start seiner neuen Markenkampagne zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft keinesfalls zu spät dran. Die Kampagne von DDB unter dem Motto „Genau deins“ feuert auf allen Känälen. TV inklusive und soll nach dem Imagespot zum Auftakt auch noch weihnachtlicher werden.
Hier gehts zum Video:
https://youtu.be/pGElIbHatuk
Laufen wird die Kampagne bis 18. Dezember.
Der Termin deckt sich in etwa mit den Erwartungen von Adobe. Dort sieht man Mitte Dezember den finalen und zweiten Höhepunkt im Online-Geschäft erreicht. Danach halbiert sich der weihnachtliche Umsatz im Web gerade zu.
Dann aber – so viel vorweihnachtlicher Trost muss sein – beginnt (eigene Studie) die große Zeit des Handels mit dem Vergesslichkeitsbedarf. Ein Kundenkreis, den sich aber auch der Onlinehandel mit immer kürzeren Lieferzeiten zunehmend erschließt.